CockerSpaniel "aus der Teufelshöhle" 
Hundesport mit und Liebhaberzucht von einfarbiger Cockerspaniel in Sachsen Anhalt

Annelie v. d. Sperlingslust  20.05.1990  - 25.10.2002

Ausstellung:  gut, auf Grund des fehlenden M 3

Mutter:   Tonga von der Ehrenpforte        Vater:  Quax von der Ehrenpforte

Da Quax regelmäßig als Deckrüde eingesetzt wurde, entschloss ich mich von ihm ein Mädchen zu behalten. Der A-Wurf von der Sperlingslust war einer der ersten nachgewendeten Würfe, den es für Westgeld gab 😏 

Adler, Alex, Avanti

..... Adler, Alex &Avanti

Annelie, Annusch, Amsel

..... Annelie, Annusch & Amsel

Ich hatte die Qual der Wahl unter 4 wunderschönen Mädchen, aber eigentlich fiel mir die Wahl gar nicht so schwer. Von Anfang an war Annelie das Mädel, dass mir am Besten gefiel. 

Und so zog Annelie am 15.07.1990 zu uns nach Klein Rodensleben. Ich setzte große Hoffnungen in sie, denn meine ersten beiden Versuche mit einer Hündin in die Zucht einzusteigen, waren ja nicht sehr erfolgreich gewesen. Aber zunächst durfte sie unbeschwert das Welpendasein geniessen.

  links Papa Quax und rechts Mama Tonga, 3. v.l Annelie

Für den 22.09.1990 lud die Züchterin Rosi
Neuwardt zur Nachzuchtbeurteilung
nach Berlin-Biesdorf ein. Neben Vater Quax und Mutter Tonga war der ganze Wurf angereist und so entstand das nebenstehende Foto von einem
wunderschönen Wurf - man kann die
enge Verwandtschaft nicht leugnen, bei einem Inzuchtkoeffizienten von immerhin 16,41 % kein Wunder.


Nach dem Zahnwechsel begann ich mit Annelie im Hundesport zu arbeiten. Sie hatte daran viel Spaß und übertraf im Schutzdienst schon bald ihren Papa Quax, der für einen gelernten Ost-Hovi schon nicht schlecht war.


Aber dann kam der 29.01.1991 - Annelie lief wie schon so oft mit Quax zwischen dem Ackerrand und einer Baumreihe um die Wette - und dann passierte es, sie knallte voll mit der Hüfte gegen einen nicht ganz in der Reihe stehenden Baum. Sie stand nur noch auf 3 Beinen und schrie vor Schmerzen und ließ sich in ihrer Panik kaum anfassen.

In der Tierklinik wurde dann festgestellt, dass sie sich den Oberschenkel ausgekugelt hatte. Zwei zierliche Studentenmädels versuchten durch ziehen in verschiedene Richtungen das Ganze wieder einzurenken, ein, wie ich später erfuhr, nutzloses Unterfangen es nur mit Muskelkraft auf diese Weise zu schaffen. Und so bekam Annelie eine weiter Narkose für die Nacht, da sie dann am nächsten Tag operiert werden sollte.

..... noch haben wir Hoffnung das alles wieder gut wird

Aber damit war Annelie's Pechsträhne noch längst nicht zu Ende. Die Operation verlief gut und so konnten wir sie am nächsten Tag mit nach Hause nehmen. Zunächst fing sie auch nach wenigen Tagen an das Bein wieder leicht zu belasten, aber dann bekam sie einen Abszess und hohes Fieber. Auf dem erneuten Röntgenbild war zu sehen, dass der Nagel, der den Oberschenkelkopf in der Pfanne halten sollte, verrutscht war und nun in einer erneuten OP entfernt werden musste. Auf der ersten Aufnahme war ein Haarriss im

..... endlich wieder zu Hause

..... frisch zum 2. mal operiert

Oberschenkelkopf übersehen worden, die Folge der Pfuscherei - der Oberschenkelkopf löste sich nun auf und das Bein schlenkerte ohne jeden Halt hin und her.

Die Reaktion der Tierklinik - die wird nie wieder was - lassen sie sie einschläfern. Wollte man Annelie verschwinden lassen? Ich wollte die Röntgenbilder haben - erst hieß es die gehören der Tierklinik - neee gehören sie nicht und dann waren sie plötzlich unauffindbar.

..... Sommer 1991

Nun gab es ja noch kein Internet und es war nicht leicht an Informationen heranzukommen, aber nach Anrufen bei mehreren Tierärzten wusste ich, so groß ist ihr Problem nicht. Bei Hunden mit schwerer HD entfernt man u.U. auch den Oberschenkelkopf. Also gab es zum Muskelaufbau nun täglich Gymnastik und kurze Spaziergänge. Nur zur Wassergymnastik ließ Annelie sich einfach nicht überzeugen, da guckte sie lieber nur zu.

Aber trotz allem strotzte sie vor Lebensfreude und sie tobte auf 3 Beinen über den Hof, nur zum hinterm rechten Ohr kratzen braucht sie etwas Hilfe.

Leider veränderte sich durch die lange Krankheit Annelies Wesen. War sie vorher ein richtiger Draufgänger gewesen, war sie nun in vielen Situationen unsicher. Auch im Schutzdienst brach sie völlig ein, sie bellte nur noch ohne je wieder zu beißen.
Erst mit dem Tod von Quax im Dezember 1991 gewann sie ihre Selbstsicherheit nach und nach zurück und blieb von da an Zeit ihres Lebens die Chefin über unsere Hundemeute und ließ auch gerne mal Handwerker oder nicht genehme Besucher stramm stehen.


Meine Hoffnung auf einen eigenen Wurf hatte ich noch immer nicht aufgegeben, und so zog doch erst noch mal ein Rüden ein und dann Anfang 1995 Conny. Da wir nicht wollten, das Annelie Conny unterdrückt hielten wir die Mädels fast 2 Jahre strikt getrennt.

  ..... von links nach rechts

 ..... Conny, Cinquo & Annelie

Aber eines Tages war die Zwischentür offen und
da standen sich die Beiden gegenüber und wir hielten
die Luft an. Aber ein kurzes schnüffeln und Rute wedeln
- und uns wurde klar, die beiden Mädels hatten das längst geklärt
💖💖💖


Eigentlich wollte ich Annelie auf einer Nachzuchtbeurteilung vorstellen um mal ein professionelles Urteil zu bekommen, aber jeder weiß wie das mit dem inneren Schweinehund so ist. Als die Einladung zur Ausstellung in Wernigerode am 06.06.1993 kam nutzen wir die Gelegenheit um Cinquo und Annelie dort auszustellen. Leider ist Annelies Bewertung irgendwie verloren gegangen. 

Wenn sie trabte sah man ihr die Behinderung nicht an und so bekam sie ein lockeres und leichtes Gangwerk bescheinigt und erhielt trotz der 2 fehlenden M 3 die Bewertung "gut".

.... Standbeurteilung  - das Zähne

zeigen fand Annelie nicht lustig

01.12.2011 - heute kam ein Brief von meinem Ex - Mann - und darin Annelies Ausstellungsbeurteilung - super und vielen Dank 🙃 Hier also die Beurteilung: eine 3 Jahre alte sm Hündin. Korrekt gesetzte und gefärbte Marken, typischer Hündinnenkopf mit korrekt getragenem Behang, mittleres Auge, Scherengebiss, wobei die beiden M 3 fehlen. Sehr gute obere und untere Linie, korrekter Stand der Läufe, kleiner weißer Brustfleck, Winkelung in Ordnung, Rute korrekt, sehr flüssige Bewegung, gut strukturiertes Haarkleid. Die Hündin zeigt sich von der Beurteilung leicht beeindruckt. Auf Grund der fehlenden M 3 muss ich dieser typischen Hündin ein "gut" geben.


Am 05.03.1996 schlug Annelie dann ein neues Kapitel im Buch "vom Pech verfolgt" auf. Als ich gegen 17.00 Uhr von der Arbeit nach Hause kam war noch alles in Ordnung, eine halbe Stunde später stand sie mit dem typischen Magendrehungs-Blick auf dem Hof.

..... ein paar Tage nach der OP

Also rief ich schnell beim Tierarzt an und eine knappe Stunde später lag sie schon auf dem OP-Tisch. Anders als bei ihrem Papa waren wir dieses mal rechtzeitig gekommen und schon bald ging es ihr besser.
Die Folge der Ruhe und der wenigen Bewegung war allerdings, dass sie schon nach wenigen Tagen Schwierigkeiten beim Aufstehen hatte, da sich die wenigen Muskeln der rechten Hinterhand rasant abbauten.


Annelie hasste die schwarze Mischlingshündin unserer Nachbarn heiß und innig. Als ich am 10.11.1997 nach Hause kam war unterm Hoftor eine Blutlache und ich befürchtete, dass es Annelie gelungen war die Hündin unterm Tor durch zu erwischen. Sie kam mir schwanzwedelnd entgegen und da sah ich, dass ich mich getäuscht hatte, die Hündin hatte ihr die rechte Pfote regelrecht skalpiert. Die Wunde war so groß, dass sie nicht genäht werden konnte, aber schon nach kurzer Zeit zeigte sich wozu die Natur in der Lage ist, die Pfote heilte komplett ab und das Fell wuchs nach.

Die folgenden Jahre blieb Annelie zum Glück vom Pech verschont und genoss die Zeit als Rudeloberhaupt und Lieblingshovawart meines damaligen Mannes 😊


Und was ist aus ihren schicken Geschwistern geworden ????

Adler - Jugendsieger Berlin 1991, VDH Reserve-Champion 1992, Reserve CACIB 1992, AD, BH, VPG I, HD-frei, Schere, Jugendbeurteilung, ZTP, WH 70 cm, , Vater vom B - Wurf vom Herrenpfuhl und B - Wurf vom Hermsdorfer Forst

Alex HD-frei, Jugendbeurteilung, WH 70 cm

Amsel - HD-verdacht, Jugendbeurteilung, WH 64 cm

Annusch - HD-frei, Schere, Jugendbeurteilung, ZTP, WH 62 cm, Mutter des A- und B- Wurfes von der Seeweihe

Avanti - VDH-Reserve-Champion 1991, Weltjugendsieger 1991, Clubsieger 1999, Landessieger 1999, 2000, CAC 2000, Reserve-Anwartschaftschampion 2000, AD, BH, HD-frei, Schere, M3 unten rechts fehlt, Jugendbeurteilung, ZTP, WH 61 cm, Mutter vom A-, B- und C- Wurf von der Rasselbande (Chef von der Rasselbande wurde später der Vater von meinem A- Wurf vom Maimer) - Bild unter den Nachkommen von Quax


Am 25.10.2002 ist Annelie im Alter von 12 Jahren und 5 Monaten friedlich eingeschlafen.


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